Forscher vom Federal Endocrinoligical Research Center in Moskau haben im August 2012 eine Studie veröffentlicht, die zeigt, dass eine TSH-Bestimmung immer Morgens zwischen 8 Uhr und 9 Uhr stattfinden sollte, da der TSH große circadiane Schwankungen aufweist.
In der Studie wurden TSH, freies T3 und freies T4 bei 42 Teilnehmern zweimal gemessen, einmal zwischen 8 Uhr und 9 Uhr Morgens und ein zweites Mal zwischen 14 Uhr und 16 Uhr am Nachmittag.
Die Teilnehmer waren 20 Frauen mit unbehandelter subklinischer Hypothyreose und 22 Patienten (20 Frauen und 2 Männer) mit primärer Hypothyreose, die L-Thyroxin bekamen.
Ergebnis der TSH-Studie:
Die TSH-Level waren Morgens am niedrigsten bei 41 von 42 Versuchspersonen.
Der mediane TSH in der unbehandelten Gruppe mit subklinischer Hypothyreose lag bei 5.83 mU/L am Morgen versus 3.79 mU/L am Nachmittag. Der mediane TSH in der mit L-Thyroxin behandelten Gruppe mit Hypothyreose lag bei 3.27 mU/L am Morgen versus 2.18 mU/L am Nachmittag.
Damit variierten die Schwankungen des TSH pro Teilnehmer in der unbehandelten Gruppe mit subklinischer Hypothyreose um bis zu 73 Prozent und um bis zu 64 Prozent in der mit L-Thyroxin behandelten Gruppe.
Benutzte man eine der übliche TSH-Normen von 0,4-4,0 mU/L und der Bluttest wurde am Nachmittag durchgeführt, würde man wegen der starken Schwankungen des TSH bei mindestens 50 Prozent der Bluttests eine Schilddrüsenunterfunktion übersehen. Ebenso würde man bei Bluttests am Nachmittag eine zu niedrige Dosierung der Schilddrüsenhormone übersehen.
Die Produktion des TSH folgt einem circadianen Rhythmus; sie folgt einem 24-Stunden-Zyklus mit regelmäßigen Schwankungen. Die TSH-Produktion hat ihr höchstes Niveau zwischen 2:00 und 4:00 Uhr am Morgen und fällt dann am Nachmittag bis 20 Uhr ab.
Diese Studie beurteilte nicht die Lebensqualität der Teilnehmer und auch nicht die Symptome einer möglichen Schilddrüsenunterfunktion.
Möchten sie wissen, ob auch sie an einer Schilddrüsenunterfunktion leiden?
Dr. Broda Barnes testete und behandelte eine Schilddrüsenunterfunktion anhand von Symptomen und dem Basaltemperaturtest nach Broda Barnes.
Weitere Studien zeigen, dass TSH-Werte innerhalb üblicher Referenz-Bereiche nicht immer bedeuten, dass keine Schilddrüsenunterfunktion vorliegt. Darüber werde ich später noch Artikel schreiben.
Quelle
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22857384
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