Fibromyalgie Studie: Basaltemperatur und Metabolismus zu niedrig

Dr. John Lowe hat zwei interessante Studien im Jahr 2006 veröffentlicht: jeweils 15 weibliche Fibromyalgie-Patienten hatten einen signifikant niedrigeren Grundumsatz (Resting-Metabolic-Rate) und eine signifikant niedrigere Basaltemperatur im Vergleich zu je 15 weiblichen gesunden Kontrollpersonen.

Dr. John Lowe behandelte Fibromyalgie-Patienten erfolgreich entweder mit natürlichen Schilddrüsenhormonen, einer Kombitherapie mit synthetischem T3/T4 oder mit synthetischem T3 only.

Dr. John Lowe hat herausgefunden, dass die Symptome einer Fibromyalgie im wesentlichen den Symptomen einer peripheren Schilddrüsenhormonresistenz oder einer normalen Schilddrüsenunterfunktion entsprechen.

Da Patienten mit einer Schilddrüsenunterfunktion an einer erniedrigten Basaltemperatur und einem erniedrigtem Grundumsatz leiden, müsste dies laut Dr. John Lowe auch bei Patienten mit Fibromyalgie nachweisbar sein.

Dr. John Lowe misst in diesen Studien nicht den basalen Grundumsatz (BMR) sondern den ruhenden Grundumsatz (RMR).

Basaler Grundumsatz:

Der basale Grundumsatz ist lt. Wikipedia die Energiemenge, die ein Körper pro Tag bei völliger Ruhe und 28 Grad Umgebungstemperatur benötigt, um alle seine Funktionen aufrecht erhalten zu können.

Laut Wikipedia ist die BMR in Studien sehr störanfällig, da sie nur unter idealsten Voraussetzungen im klinischen Bereich als zuverlässig gilt.

Messungen für den basalen Grundumsatz (BMR) werden typischerweise in einem abgedunkelten Raum nach dem Aufwachen nach 8 Stunden Schlaf und 12 Stunden fasten gemacht, um sicherzustellen, dass das Verdauungssystem inaktiv ist und die Person in einer zurückgelehnten Position ruht. Da die Messungen ambulant oder in einer Klinik durchgeführt werden müssen, muss die Person auch immer die Nacht unter obigen Bedingungen in einer Klinik oder Praxis verbringen.

Ruhender Grundumsatz

Beim ruhenden Grundumsatz (RMR) werden die Messungen in der Regel unter weniger eingeschränkten Bedingungen wie beim basalen Grundumsatz (BMR) gemacht. Es wird zB. nicht verlangt, dass die Messung beim Aufwachen nach 8 Stunden Schlaf und in Liegeposition durchgeführt werden muss, es reicht eine 3-4 stündige Ruhezeit vorher.

Normalerweise werden RMR- oder BMR-Messungen entweder durch indirekte Kalorimetrie durchgeführt oder durch Formeln berechnet.

Laut einer Studie ist die RMR am genauesten nach der Mifflin-St.-Jeor-Gleichung zur Vorhersage geeignet.

Indirekte Kalorimetrie

Bei der indirekten Kalorimetrie wird die abgegebene Menge an Sauerstoff gemessen, die eine Person verbraucht. Aus dieser Menge wird dann der individuelle Energieumsatz der Person ermittelt.

Störfaktoren wurden in beiden Studien vorher eliminiert.

RMR´s können falsch niedrig anzeigen z.B. aufgrund von Diäten mit Kalorienrestriktion, wenig körperlicher Betätigung, den Stoffwechsel senkende Medikamenten, wenig Fettmasse und während der Menstruation.

Ergebnisse der Studien von Dr. John Lowe

In der Regel werden niedrigere RMR´s bis max. 10% als die vorhergesagte RMR als normal angesehen.

In seiner ersten Studie lag die durchschnittliche RMR der Fibromyalgie-Patienten 29% und bei der gesunden Kontrollgruppe 8 % niedriger als die vorhergesagten RMR.
Die durchschnittliche Basaltemperatur betrug 96,95 F = 36,08 C bei den Fibromyalgie-Patienten und 97,54 F = 36,41 C bei den gesunden Kontrollpersonen.

In der zweiten Studie lag die durchschnittliche RMR der Fibromyalgie-Patienten 30% und bei der gesunden Kontrollgruppe bei nur 8% unter der vorhergesagten RMR.
Die durchschnittliche Basaltemperatur betrug 96,38 F =  35,76 C bei den Fibromyalgie-Patienten und bei der gesunden Kontrollgruppe 97,54 F = 36,41 C.

Freies Serum-T3 lag bei den Fibromyalgie-Patienten bei 3,18 pg/ml im Vergleich zu den gesunden Kontrollpersonen bei 3,75 pg/ml in Studie 2.

Der TSH korrelierte nicht mit dem Hypo-Metabolismus der Fibromyalgie-Patienten und sollte somit auch nicht als Messung eines Hypometabolismus = zu niedrigen Stoffwechsels dienen.

Statistisch signifikant:

Fibromyalgie-Patienten hatten eine signifikant niedrigere durchschnittliche RMR als gesunde Kontrollpersonen.

Fibromyalgie-Patienten hatten eine signifikant niedrigere durchschnittliche Basaltemperatur als gesunde Kontrollpersonen.

Fibromyalgie-Patienten hatten einen signifikant niedrigeren freien T3-Wert als gesunde Kontrollpersonen.

Schlussfolgerung

Die signifikant niedrigeren Basaltemperaturen und Stoffwechsel-Raten der Fibromyalgie-Patienten sind Zeichen einer Schilddrüsenunterfunktion.

Hier können sie der Facebook-Gruppe “Fibromyalgie nach Dr. John C. Lowe mit Schilddrüsenhormonen behandeln” beitreten.

Quellen

http://www.thyroiduk.org.uk/tuk/research/Female%20fibromyalgia%20patients-%20Lower%20resting%20metabolic%20rates%20than%20matched%20healthy%20controls-Lowe.pdf

http://www.thyroidscience.com/studies/lowe.2006/lowe.2nd.rmr.fms.htm

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