Fallstudie mit T3 only bei Übergewicht

Dr. Rowsemitt und Dr. Najarian aus England haben bereits in einer anderen Arbeit ausführlich über das Problem der Stagnation des Gewichtsverlusts während einer Diät unter einer maladaptiven Schilddrüsenunterfunktion berichtet, den deutschen Artikel dazu finden sie hier:”Übergewicht, niedriger TSH und die Unfähigkeit, abzunehmen”.

In diesem Artikel beschreiben sie nun 2 Fallstudien aus ihrer klinischen Erfahrung mit Übergewicht und der Rolle von T3 und rT3.

Es gibt zwei Probleme z.B. in England bei der Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion während einer kalorienreduzierten Diät.

1. Neuere Studien dementieren den Wert einer T3-Behandlung. Den Ärzten wurde gelehrt, dass T4 in der Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion ausreicht, da es vom Körper in genügend T3 umgewandelt würde. Das Problem in England ist, dass T3 deswegen nicht mehr in Pillenform zur Verfügung steht. Es ist scheinbar nur noch als Injektion verfügbar für Myxödemkoma, die schwerste Form einer Schilddrüsenunterfunktion.

2. Dr. Rowsemitt und Dr. Najarian sind der Meinung, dass rT3 deswegen von den meisten Klinikern in Verruf gebracht wird. In 2 Fallstudien möchten sie deswegen nun exemplarisch die Wichtigkeit von T3 und rT3 in der Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion, die während einer Diät auftreten kann, darlegen.

Hier beschreibe ich die 1. Fallstudie:

Frau, 67 Jahre, Gewicht 121 kg, BMI 49, Größe 1,58 m, litt an Diabetes Mellitus, hohen Blutdruck, Müdigkeit, Depressionen und Asthma.

Nach 5 Monaten Diät, Fitnessprogramm und medikamentösen Appetitzüglern hatte sie 17 kg abgenommen, konnte aber nicht weiter abnehmen trotz fortgesetzter Diätbehandlung. Sie begann nun Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion wie Müdigkeit und Verstopfung zu entwickeln.

Zu Beginn der Diät war ihr fT4 0,9 ng/dL (0,7-1,48). 5 Monate nach Diät-Beginn war ihr fT3 2,9 pg/ml (1,71-3,71) und ihr fT4 0,91 ng/dL (0,7-1,48).

Die Behandlung startete mit 1 grain natürliche Schilddrüsenhormonen. Nach 6 Tage wurde die Dosis auf 2 grain erhöht und beibehalten. Ihre Schilddrüsenunterfunktions-Symptome verbesserten sich nur wenig, deswegen wurde nach 5 Monaten auf  2,5 grain erhöht. Daraufhin verlor sie die Symptome Verstopfung und Müdigkeit. Sie blieb die nächsten 3 Jahre auf 2,5 grain, verlor aber kein weiteres Gewicht mehr, nahm aber auch nicht weiter zu.

Daraufhin wurde rT3 bei ihr getestet. rT3 war 394 pg/ml (90-350), fT3 3,94 pg/ml (1,71-3,71) und fT4 1,24 ng/dL (0,7-1,48).

Die natürlichen Schilddrüsenhormone wurden nun abgesetzt und die Patientin erhielt T3 only einschleichend. Sie begann mit 20 mcg T3 täglich und erhöhte langsam auf 60 mcg T3 täglich. 5 Monate später mit 60 mcg T3 täglich , ihr Gewicht war auf 94 kg gesunken. Ihr fT3 war bei 2,8 pg/mL (1,71-3,71), fT4 0,64 ng/dL (0,7-1,48) und rT3 137 pg/mL (90-350).

Dieses Beispiel zeigt, das die Patientin trotz 3 Jahre Diätprogramm, einem fT3 über Norm und einem normalen fT4 immer noch Schierigkeiten hatte, ihr Übergewicht weiter zu senken.

Erst, als der zu hohe rT3-Wert durch ein paar Monte T3 only gesenkt wurde, konnte die Patientin weiter Gewicht abnehmen. Der einzige Weg, rT3 zu senken, ist, kein T4 mehr zu geben, da T4 bei dieser Patientin in rT3 umgewandelt wurde.

 

Quelle: http://www.thyroidscience.com/cases/najarian.rowsemitt.6.2011/najarian.rowsemitt.6.11.htm